16.7.21 Von der jungen tschechischen Schriftstellerin Karin Lednická stammt das Buch "Šikmý kostel“, was übersetzt so viel wie „die schiefe Kirche“ bedeutet. Eine sehr spanende Chronik einer vergessenen Stadt in Schlesien in den Jahren 1894-1921, die ihre Blüte der Förderung von Kohle zu verdanken hatte. Als im Oktober 1918 die Tschechoslowakische Republik gegründet wird und dadurch Gebiete von Österreich abgetrennt werden, ist auch ein Teil von Schlesien dabei. In der Gegend leben aber seit vielen Jahren Tschechen und Polen friedlich zusammen, die jetzt sich durch einen angefachten Nationalismus über Monate in bürgerkriegsähnlichen Zuständen darum streiten, ob ihre Stadt Polen oder der Tschechoslowakei zugeschlagen wird. Ein mir bisher unbekannter Teil der tschechoslowakischen Geschichte. Es zeigt sich erneut, das der Nationalismus ein Gift für das friedliche Nebeneinander von Nationallitäten ist. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Chronik.